Operette in deutscher Sprache von Johann Strauss

Zu seiner letzten Operette inspirierte Johann Strauss ein interessanter kurzer Abschnitt der Französischen Revolution. Während die Guillotine heiß läuft und die Kirche entmachtet wird, entsteht ein Vakuum. Die Menschen brauchen etwas, woran sie glauben können. Ein Ersatzgott ist die Lösung – oder besser gesagt: eine Göttin. Tatsächlich wurde 1793 in Frankreich der „Kult der Vernunft“ eingeführt. Kathedralen wurden in „Tempel der Vernunft“ umgewidmet und in Paris zogen junge, nackte Frauen als leibhaftige „Göttinnen der Vernunft“ durch die entweihte Notre-Dame und andere Kirchen.
In Strauss’ Operette muss der Karikaturist Jaquelin untertauchen und mit seiner großen Liebe Ernestine fliehen, die eigentlich lieber Karriere als „Göttin der Vernunft“ machen will. Doch zwischen Jakobinern, falschen Identitäten und politischer Willkür gerät alles außer Kontrolle: Eine Comtesse schlüpft in Ernestines Rolle, ein Offizier jagt die falsche Göttin, und ein Provinznest wird zum Schauplatz eines wilden Verwirrspiels.
Das Theater für Niedersachsen bringt diesen revolutionären Opernwirbelsturm mit schillernden Stimmen auf die Bühne.

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