Der Prinz von Homburg

Foto: Marcus Lieberenz

Der junge General von Homburg, preußischer Adelsspross, hat Unglaubliches geträumt: Nach siegreichen Schlachten wird ihm Ruhm und Ehre, Lorbeer und Liebe entgegengebracht!
Zur Lagebesprechung am kommenden Tag schwört der Kurfürst von Brandenburg seine Soldaten auf die kommende Schlacht von Fehrbellin gegen die Schweden und auf seine Kriegsstrategie ein. Alles, nur keine Alleingänge! Kein aktives Eingreifen in die Schlacht ohne ausdrücklichen Befehl! Der überschwängliche, blauäugig schwärmende junge Prinz
ist nicht bei der Sache. Er stürzt sich mit seiner Reiterei voreilig in den Kampf. Brandenburg siegt, die Schweden werden vernichtend geschlagen. Der Kurfürst überlebt nur, weil sein Stallmeister sich für ihn opfert. Ein glänzender Sieg – doch der Prinz von Homburg landet umgehend vorm Kriegsgericht.
Sein Todesurteil scheint unabwendbar. Er scheint den Ernst der Lage noch nicht zu erfassen. Kann ein Fürst seinen strahlenden Helden, den er liebt, wie einen Sohn, nicht begnadigen? Steht das Gesetz über der Menschlichkeit? Der Prinz von Homburg durchschreitet die dunkelsten Kapitel preußischer Kategorien von Gehorsam, Unterordnung und Staatsräson. Dem Träumer droht ein besonderes Lehrstück zur Läuterung.
Kleist stammt selbst aus einer alten preußischen Offiziersfamilie, dem unglücklichen, immer an sich zweifelnden Sprachgenie deutscher Klassik, gelingt in seinem letzten Drama die Synthese von Gesetz und individueller Freiheit. Überlebt hat Kleist sie nicht. Er nimmt sich 34-jährig das Leben.

Das Theater Poetenpack aus Potsdam ist in Neumünster zu Gast.

Diese Veranstaltung gehört zum Abonnement SPRACHGEWALT.
Datum/Uhrzeit
Mittwoch, 16. Oktober 2024
20:00 Uhr

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