Nomaden unserer Zeit

Uta Wree, die Wanderschäferin von Sylt. Hier zieht sie mit ihrer Herde über den Strand der Braderuper Heide.
© Holger Rüdel, holger-ruedel.de

Sonntag, 22. Dezember 2024 |10:00 Uhr bis 17:00 Uhr

Museum Tuch + Technik | 24534 Neumünster, Kleinflecken 1

Tagein und tagaus wandern, jedes Wetter ertragen, die Einsamkeit mögen – Wanderschäfer*innen brauchen Idealismus und Hartnäckigkeit, um ihren uralten Beruf in einer hoch-technisierten Landwirtschaft auszuüben und am Markt zu bestehen. Die europäische Landwirtschaftspolitik und ihre Umsetzung in Deutschland bewirken, dass die Schäfereien seit Jahren von ihrer Substanz zehren. Ohne Agrarbeihilfen schreiben die Betriebe weit-gehend rote Zahlen. Die Betriebsnachfolge ist oft gefährdet, jährlich stellen bundesweit etwa 50 Wanderschäfereien ihren Betrieb ein.

Ein eindrucksvolles Portrait dieses aussterbenden Handwerks hat der Fotograf Holger Rüdel aus Selk mit seiner Bildreportage „Nomaden unserer Zeit. Wanderschäfereien in Schleswig-Holstein“ geschaffen. Wie wohl kein Chronist zuvor hat Rüdel die harte Arbeit der vier letzten Wanderschäfereien in Schleswig-Holstein dokumentiert. Er folgte ihnen bei ihrem Zug durch Moore und Heiden, durch Dörfer und entlang Verkehrswegen von der Schlei bis nach Sylt. „Dabei habe ich Schleswig-Holstein für mich neu entdeckt – und vielleicht auch für alle Betrachter meiner Bilder“, sagt Rüdel.

75 Fotografien dokumentieren die täglichen Herausforderungen im Leben der „Nomaden unserer Zeit“, der letzten Wanderschäfer*innen Schleswig-Holsteins. Portraitiert wurden die Schäferei Mäharbeiten Bärenshöft, die Schäferei Fjordland, die Schäferei Transhumanz und die Schäferei Aukrug.

Ein Katalog ist im Wachholtz Verlag erschienen.
Eintritt: Museumseintritt

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Museum Tuch + Technik

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